Inhaltsverzeichnis
Unsere Einrichtung
Bedeutung und pädagogischer Auftrag
Unser Bild vom Kind und Rolle der pädagogischen Fachkräfte
Grundlagen und Ziele unserer pädagogischen Arbeit
Formen und Kompetenzen unserer pädagogischen Arbeit
Organisatorisches
Elternarbeit
Zusammenarbeit im Team
Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen
Qualitätssicherung
Unsere Einrichtung
Unser „Christliche Kindergarten Entdeckerland“ gehört zur Gemeinde Leubsdorf und liegt etwas außerhalb des Ortsteiles Schellenberg direkt am Waldrand. Träger unserer Einrichtung ist der eigens für den Betrieb des Kindergartens gegründete Verein „Christlicher Kindergarten Entdeckerland e.V.“. Unsere Einrichtung wurde im September 2010 neu eröffnet und bietet Platz für 55 Kindergartenkinder (davon 12 Krippenkinder und bis zu 4 Integrativkinder), sowie 5 Hortkinder. Die Betreuung der Kinder findet in 3 altersgemischten Gruppen, sowie einer Krippengruppe statt. Jede Gruppe verfügt über einen eigenen Gruppenraum, in jeder Etage gibt es jeweils ein Bad, welches gruppenübergreifend genutzt wird. Des Weiteren verfügt unser Kindergarten über eine Kinderküche, in der gemeinsam mit den Kindern gekocht und gebacken werden kann. Unser Mehrzweckraum in der oberen Etage wird gern für sportliche Aktivitäten und Projekte mit den Vorschülern verwendet. Für Elterngespräche und Teamberatungen steht unser Personalraum zur Verfügung. Die Waldgruppe unseres Entdeckerlandes nutzt den speziell angefertigten Waldwagen als Gruppenraum, der sich fünfhundert Meter entfernt von der Einrichtung im Wald befindet. Im Keller des Hauses befindet sich eine kleine Werkstatt, in der die Kinder sich ausprobieren können. Unser naturnahes Außengelände, welches von einem Naturraumplaner mit entworfen wurde, verfügt über vielfältige Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten. Unter anderem haben wir einen großen Sandkasten, Klettermöglichkeiten, eine Sprunggrube, ein Baumhaus, eine Matschanlage und eine Baustelle. Zusätzlich gibt es vor dem Haus noch einen Steinlehmofen zum Backen von Broten und Brötchen sowie einen Nutzgarten mit Kräuter- und Hochbeet.
Im Entdeckerland arbeiten acht pädagogische Fachkräfte, darunter Sozialpädagoginnen, eine Religionspädagogin und zwei pädagogische Fachkräfte mit heilpädagogischer Zusatzqualifizierung. Des Weiteren beschäftigen wir drei Mitarbeiterinnen im hauswirtschaftlichen Bereich. Die Einrichtung hat täglich von 6.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.
In unserer Arbeit achten wir auf einen wertschätzenden Umgang mit den Kindern, den Eltern und im Mitarbeiterteam.
Bedeutung und pädagogischer Auftrag
Kindertagesstätten sind ein wichtiger Ort des Lebens unserer Kinder. In ihnen ist Raum für Erleben, Erziehen und Lernen; Glauben kann erfahrbar werden.
Auf der Grundlage der im Sächsischen Kita – Gesetz formulierten Aufgaben und der Satzung des Trägers möchten wir ein Kindergarten sein, deren pädagogische Arbeit von der christlichen Grundorientierung bestimmt ist. In der heutigen, vom allgemeinen Werteverfall geprägten Zeit ist es uns wichtig, neue Orientierungspunkte und grundsätzliche Sicherheiten für unsere Kinder im Alltag zu setzen. Wir erachten es für wichtig, dass schon die Kleinsten christliche Normen und Werten im Alltag einer öffentlichen Einrichtung erleben dürfen. Wir glauben, dass der Mensch ein Fundament braucht, das sich nicht wandelt, um von der sich stetig verändernden Zeit nicht fortgespült zu werden. Wir bieten den Kindern in unserem Kindergarten an, den Gott der Bibel als ein solches Fundament kennen zu lernen.
Die ersten Jahre im Leben eines Kindes sind für seine gesamte Entwicklung von großer Bedeutung. Die Geborgenheit des Kindes in der Familie ist für seine Persönlichkeitsentwicklung die wichtigste Voraussetzung. Die Betreuung im Kindergarten soll und kann kein Ersatz für die Erziehung eines Kindes innerhalb der Familie sein. Sie stellt vielmehr eine Ergänzung und Begleitung dar, da die Lebensbedingungen unserer heutigen Gesellschaft der Familienerziehung oft Grenzen setzen.
Dem entgegenzuwirken und den Kindern einen Ort der Sicherheit und Beständigkeit zu bieten, sehen wir als wichtige Aufgabe unserer am Kindeswohl orientierten und auf dem christlichen Menschenbild begründeten Arbeit an. Der Alltag der pädagogischen Fachkräfte ist dabei mehr als nur Betreuung, sondern gleichzeitig auch Erziehung und Bildung. Unser Dienst am Kind versucht die Balance, die Familie gleichzeitig zu entlasten und zu stärken.
Dieses Angebot möchten wir auch Kindern mit Behinderungen bzw. besonderem Förderbedarf machen (inklusive Arbeit). Behinderte und Nichtbehinderte können von der gemeinsamen Erziehung profitieren, in dem sie zum Beispiel die grundlegende Erfahrung machen, dass Anderssein kein Grund für Ausschluss ist, sondern unser Leben bereichert.
Diese Konzeption unserer Einrichtung gilt als Grundlage der alltäglichen Arbeit mit den Kindern und Eltern. Wir orientieren uns an diesen pädagogischen Schwerpunkten und Inhalten in unserem Handeln und möchten somit unsere Tätigkeit im Kindergarten nach außen transparent gestalten.
Unser Bild vom Kind und Rolle der pädagogischen Fachkräfte
Die christlich orientierte Pädagogik unseres Kindergartens geht davon aus, dass jedes Kind in Wesen und Gestalt als einmaliger Mensch von Gott geschaffen ist.
„Du hast mich geschaffen Herr, meinen Körper und meine Seele, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast.“ (Die Bibel, Psalm 139,13 und 14)
In unserer täglichen Arbeit steht dabei das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Interessen im Mittelpunkt. Wir richten unsere Arbeit nach den Inhalten des Sächsischen Bildungsplanes aus und betrachten die Kinder dabei wertschätzend als „Akteur seiner Selbst“. Wir möchten sie dabei begleiten, sich zu eigenständigen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeiten zu entwickeln. Uns ist es wichtig, jedem Kind Vertrauen entgegenzubringen und es in seinen Stärken zu stärken sowie in seinen Schwächen zu schwächen. Dabei hat jedes Kind ein
• Recht auf Akzeptanz seiner Person
• Recht auf aktive positive Zuwendung
• Recht auf Rückzug
• Recht auf faire Auseinandersetzung mit Kindern und Erwachsenen
• Recht auf eigene Wahl der Spielgefährten
• Recht auf gestalt- und veränderbare Umgebung innerhalb der Kita
• Recht auf gesunde Ernährung
• Recht auf freies Denken, Handeln und Spielen sowie auf Orientierung und Begrenzung
• Recht auf Medienkompetenz
• Recht auf Kennenlernen seiner natürlichen Umwelt
• Recht auf Entfaltung seiner Persönlichkeit in der Natur.
Wir als pädagogischen Fachkräfte sind uns unserer Vorbildrolle bewusst und möchten durch unser eigenes Verhalten den Kindern Orientierungspunkte geben, gerade auch in Bezug auf den christlichen Glauben. Wir sehen uns nicht in der Rolle der „Bestimmer“, sondern vielmehr als „Ermöglicher, Begleiter und Ermutiger“. Es ist uns wichtig, den Kindern das Gefühl der Geborgenheit und Zuverlässigkeit zu geben. Wir vertrauen den Kindern, geben ihnen Raum, Zeit und Möglichkeiten, sich auszuprobieren, eigene Erfahrungen zu sammeln sowie selbstständig Lösungen zu finden.
Zusammenfassend besteht unsere Aufgabe als pädagogisches Fachpersonal in einer qualifizierten Anregung, Begleitung, Unterstützung und Absicherung des kindlichen Bildungsbestrebens.
Grundlagen und Ziele unserer pädagogischen Arbeit
Die Grundlage unseres professionellen Arbeitens im Entdeckerland ist der Sächsische Bildungsplan. Die darin verankerten pädagogischen Schwerpunkte dienen uns als Orientierungshilfen und Zielstellungen. Dabei möchten wir auch eigene Ideen und Projekte einbringen, um die Entwicklungspotentiale der Kinder bestmöglich zu nutzen. Eine Reflektion der pädagogischen Arbeit unseres Kindergartens ist für uns wichtiges Mittel, um eine qualitativ hochwertige Betreuung zu erhalten.
In unserem Kindergarten ist jedes Kind herzlich willkommen, gleich ob konfessionell gebunden oder nicht (überkonfessionelle Arbeit). Wir möchten jedem Kind die Gewissheit geben, dass Gottes Liebe ihm persönlich gilt und ihm anbieten, Gott kennenzulernen. Die christliche Erziehung ist Bestandteil unserer Bemühungen um die ganzheitliche Entwicklung des Kindes und berücksichtigt, dass der Glaube an Gott und die Bereitschaft, sich dem Inhalt des Evangeliums zu öffnen, nicht befohlen oder anerzogen werden kann. Deshalb verzichtet unsere christliche Erziehung bewusst auf jegliches moralische Drängen. Wir möchten, dass die Kinder und Eltern unser Haus als einen Ort des gelebten Glaubens erfahren.
Eine gute, auf gegenseitigem Vertrauen beruhende Beziehung zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Kindern ist für uns das Fundament der Erziehung im Kindergarten. In unserer Arbeit nehmen wir die unterschiedliche Lebenswirklichkeit der Kinder ernst und machen diese zum Lerngegenstand. Ausgangspunkt ist dabei das Eingehen auf die jeweilige Situation der Kinder. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen zu machen und Probleme selbst zu lösen. Kinder eignen sich Wissen und Fähigkeiten nur dann an, wenn sie experimentieren und ausprobieren können:
„Sage es mir und ich vergesse es.
Zeige es mir und ich erinnere mich,
Lass es mich tun, und ich behalte es!“
(Konfuzius)
In der heutigen Gesellschaft geht Kindern zudem mehr und mehr der natürliche Spielraum verloren. Viele moderne Spielgeräte sind stille Miterzieher, deren Einfluss wir oft unterschätzen. Die großen Medien bewirken bei unseren Kindern Bewegungsarmut, Reizüberflutung, Verlust an Lebenserfahrung, Isolation, Fantasielosigkeit, ein steigendes Gewaltpotential etc. Deswegen arbeiten wir im Entdeckerland grundlegend nach einer naturnahen Pädagogik. Wir sehen die Natur und besonders den Wald als idealen Ort, den Bildungsauftrag des Sächsischen Bildungsplanes jeden Tag aufs Neue umzusetzen. Hier ein beispielhafter Überblick über das Lernen im Wald in den verschiedenen Bildungsbereichen:
• Somatische Bildung (umfasst Körper, Bewegung, Gesundheit) Täglicher Aufenthalt im Wald bei (fast) jedem Wetter stärkt das Immunsystem und die physische Gesundheit; angemessener Wechsel von Ruhe & Aktivität fördert die Ausgeglichenheit der Kinder; natürlicher Bewegungsdrang kann ausgelebt werden; die Grob- und Feinmotorik ist durch vorgegebene Unebenheit des Untergrundes ständig gefordert; die unterschiedlichen Bewegungsmöglichkeiten im Wald (klettern, hüpfen, balancieren, springen, kriechen …) reizen zur Auseinandersetzung mit den körperlichen Fähigkeiten und ermutigen, diese zu erweitern
• Soziale Bildung (umfasst soziales Lernen, Differenzerfahrungen, Demokratie) Kinder lernen in altersgemischten Gruppen von- & miteinander ohne Reizüberflutung und Spielzeugneid; soziale Beziehungen umschließen auch Regeln & Verbote, deren Notwendigkeit können Kinder eher begreifen, weil sie ihren Sinn erkennen und nachvollziehen; der Aufenthalt im Wald ist stark gruppenorientiert, lässt aber auch individuellen Gefühlen und Bedürfnissen Raum und Zeit; das gemeinsame Tragen eines Astes oder die gegenseitige Hilfe beim Erklimmen eines Hügels stärkt das gegenseitige Vertrauen und die Kommunikation untereinander
• Kommunikative Bildung (umfasst nonverbale Kommunikation, Sprache, Schriftlichkeit, Medien)
Rollenspiele finden in natürlicher Umgebung verstärkt statt; Malen und Schreiben auf Waldboden; da kein vorgefertigtes Spielzeug vorhanden ist, begünstigte Kommunikation, Absprachen untereinander wichtig
• Ästhetische Bildung (umfasst Sinneserfahrungen, ästhetische Erfahrung, Gestalten, Kreativität)
Der Wald stellt viel Raum, Material und Sinneseindrücke bereit; die Kinder werden zu eigenen gestalterischen Aktivitäten und zu
phantasievollem Spielen herausgefordert; Umgang mit verschiedenen Materialien (Äste, Blätter, Rinde, Zweige, Blüten, usw.), Einstellen auf die Besonderheiten des Materials, Gebrauch der Fantasie z.B. Rollenspiele, bei denen ein umgestürzter Baum als Schiff, Pferd oder Wippe genutzt wird, kreative Herstellung von „Spielzeug“; der Wald bietet den Kindern unbegrenzte Spielmöglichkeiten; durch natürliche Umwelt werden alle Sinne angesprochen
• Naturwissenschaftliche Bildung (umfasst Natur, Ökologie, Technik) Kinder entwickeln sehr gutes Umweltbewusstsein; Erkennen von Zusammenhängen in der Natur; große Wissensaneignung, Erforschen und Experimentieren, dem Erkundungsdrang und der Neugier der Kinder Raum geben, Sensibilisierung, Achtung von Regeln, Fähigkeiten erlernen, Materialien zu bearbeiten z.B. Schnitzen, Sägen
• Mathematische Bildung (umfasst Zahlenverständnis, Messen, Wiegen, Vergleichen) Mengen & Gewichte lassen sich praktisch vergleichen; Ordnen und Sortieren von Waldmaterial (Zapfen, Blätter usw. nach Größe, Höhe etc.), Grundbegriffe der Geometrie z.B. kleine Astgabel wird als Zirkel benutzt, Kennenlernen und Entdecken verschiedener Formen; Ablesen der Temperatur
• Religiöse Grunderfahrungen und Werteentwicklung (umfasst religiöse Bildung, Orientierungskompetenz, kulturelle Kompetenz, Handlungskompetenz)
Erleben der Natur und allen Lebens als Gottes wunderbare Schöpfung, Kennenlernen des christl. Jahreskreises, biblischer Geschichten und Lieder, Antwortsuche auf existenzielle Fragen der Kinder
Formen und Kompetenzen unserer pädagogischen Arbeit
Situationsorientierter Ansatz
Ausgangspunkt für eine ganzheitliche Erziehung und Bildung des Kindes ist seine Situation. Wir „leben“ situationsorientierte Pädagogik, d.h. wir möchten die Kinder in der Situation abholen, in der sie sich gerade mit ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen befinden. Dabei orientieren wir uns beispielsweise an den Fragen:
Wer ist das Kind und welche Geschichte hat es?
In welchem Umfeld lebt es zurzeit?
Was sind die aktuellen Themen dieses Kindes?
Beobachtung und Dokumentation
Die gezielte Beobachtung der Kinder und das Analysieren von deren Verhalten sehen wir daher als eine wichtige Aufgabe. Daraus können sich Projekte entwickeln, die sich an den Interessen der Kinder ausrichten und zum Thema im Gruppenalltag werden. Diese Form der Projektarbeit kann je nach den Bedürfnissen der Kinder gestaltet werden und bezieht alle erdenkbaren Arbeitsformen ein: Spiele, Lieder, Geschichten, Gespräche, Rhythmik, Ausflüge, Malen, Basteln, Rollenspiele etc.
Freispiel
Das Spielen ist die Hauptaneignungstätigkeit für Kinder. Durch Spielen finden sie einen Zugang zu ihrer Umwelt und lernen spielerisch, Probleme und Schwierigkeiten zu bewältigen. Für das Freispiel können die Kinder in unserem Kindergarten den Spielort, die Spielpartner, das Spielmaterial und die Spielgruppe frei wählen. Dies unterstützt die ganzheitliche Entwicklung des Kindes und setzt individuelle Lernprozesse in Gang.
Das Kind lernt,
-selbst Kontakte zu knüpfen,
-eigene Erfahrungen zu machen
-Einfühlungsvermögen zu entwickeln,
-das Aushalten und Lösen von Konflikten,
-soziale Empfindsamkeit,
-Selbstbewusstsein,
-Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen.
-und Phantasie zu entwickeln.
Musik
Eine wichtige Rolle spielt bei uns die Musik. Hierunter fallen neben dem täglichen Singen auch das Musizieren und erste Kontakte mit Musikinstrumenten, also die spielerische Schulung des Gehörs, des Rhythmusgefühls wie auch von Motorik in Form von Bewegung und Tanz – zusammengefasst also ein umfassendes Aufwecken und Erfahren der eigenen Sinne. Durch das Experimentieren mit Geräusch, Klang, Ton und Sprache wollen wir die Freude der Kinder an Musik wecken und erhalten. Dabei legen wir auf richtiges Singen und Zuhören wert, da Musik heute oft nur als Hintergrundgeräusch von Kindern und Erwachsenen wahrgenommen wird.
Rituale
Der Kindergartenalltag wird durch tägliche Rituale geprägt, wie z.B. Tischgebete, Morgenkreis, gemeinsame Mahlzeiten. Die Kinder sollen in einen festen Tagesablauf hineingenommen werden, um Sicherheit zu erlangen (Ruhe-, Spiel- und Esszeiten).
Orientierung am christlichen Jahreskreis
Den Jahresverlauf unserer Einrichtung richten wir neben dem Naturkreislauf am Kirchenjahr aus. Dies bedeutet, dass Advents- und Weihnachtszeit, Ostern, Pfingsten, Erntedank usw. mit christlichem Hintergrund gestaltet und gefeiert werden. Auch das Gestalten eigener Gottesdienste gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Familien ist Bestandteil unserer Arbeit.
Partizipation
Wir möchten den Kindern in ihrem Alltag in der Einrichtung die Möglichkeit geben, diesen mitzugestalten. Sie sollen in gruppeninterne Entscheidungen, beispielsweise über die Raumgestaltung oder den Tagesablauf, einbezogen werden und so lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dabei ist uns jede kindliche Meinung wichtig und wird ernst genommen. Die Kinder dürfen ihre Wünsche sowie Ideen offen äußern. Diese werden mit den anderen Kindern gemeinsam besprochen und abgestimmt. Das Prinzip der Partizipation gilt gleichfalls für die Eltern der Kinder. Wir legen in unserer Einrichtung Wert auf die Beteilung der Eltern und auf eine aktive Elternarbeit.
Inklusion behinderter Kinder bzw. Kinder mit besonderem Förderbedarf
Wir möchten behinderten und nichtbehinderten Kindern die Möglichkeit geben, gemeinsam aufzuwachsen, sich gegenseitig schätzen zu lernen und zu spüren, dass jeder besondere Gaben hat, die für das Leben in einer Gesellschaft wichtig sind. Der Umgang und das Leben miteinander sollen ganz natürlich und „normal“ stattfinden. Die Kinder sollen erfahren, dass jeder Mensch in besonderen Lebenssituationen ganz unterschiedliche Hilfen benötigt, und dass alle in der Lage sind, diese Hilfen zu geben. Durch die gemeinsame Betreuung von nichtbehinderten und behinderten Kindern ergeben sich zahlreiche Lernsituationen für beide Seiten und es finden Entwicklungsprozesse in verschiedensten Bereichen statt.
Vorschularbeit
Wir sind überzeugt, dass die Schulvorbereitung schon am ersten Lebenstag beginnt und somit ein Entwicklungsprozess ist, der sich über die gesamte Kindergartenzeit zieht. Wir möchten der Ort sein, an dem die Kinder das „Lernen lernen“, d.h. alle Fähigkeiten entwickeln, die ihnen das Lernen in und den Spaß an der Schule ermöglichen und die Erlangung der sogenannten „Schulreife“ fördern. Dazu bieten wir im letzten Kindergartenjahr gesonderte Vorschulprojektarbeit an. Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche Vorbereitung auf die Schuleingangsphase auf der Grundlage des Sächsischen Bildungsplanes.
Dazu zählen u.a. altersentsprechende:
• Konzentrationsfähigkeit
• Entwicklung der Grob- und Feinmotorik
• Selbstständigkeit
• Kontaktfähigkeit
• Sprachentwicklung
Im unserer Kita werden alle Fähigkeiten spielerisch erworben. Die gesonderten Vorschulprojekte finden gemeinsam mit allen Entdeckerlandvorschülern jeweils bis zu zweimal in der Woche an einem Vormittag bzw. auch ganztags (regulär Mi und Do) statt. Wir wollen in dieser Zeit speziell auf die besonderen Interessen und Fähigkeiten dieser Altersgruppe eingehen und ihre Entwicklung fördern. Gemeinsam mit den Kindern werden Wünsche, Ideen und Themen gesammelt, daraus entwickeln sich Projekte. Der Weg ist dabei das Ziel und wir sind immer wieder überwältigt und gespannt, wie sich die Ideen im Laufe der Projekte entwickeln, wie die Kinder auf Lernentdeckungstour gehen und welche großartigen Projektergebnisse gemeinsam geschafft wurden. Jedes Projekt wird von einem „Experten“ (aus unserem Team oder extern) begleitet, sodass die Kinder mit Freude und größtmöglicher Motivation ihr Projekt umsetzen können. Jedes Projekt endet mit einem besonderen Höhepunkt.
Beschwerdemanagement
Beschwerden in unserem Kindergarten können von Eltern, Kindern und Mitarbeitern in Form von Kritik, Verbesserungsvorschlägen, Anregungen oder Anfragen ausgedrückt werden. Die Beschwerde eines Kindes verstehen wir als Unzufriedenheitsäußerung und Ausdruck seiner Bedürfnisse. Wir als pädagogische Fachkräfte müssen diese durch Achtsamkeit und einer dialogischen Haltung gegenüber den Kindern sensibel wahrnehmen.
Unsere Aufgabe im Umgang mit jeder Beschwerde ist es, die Belange ernst zu nehmen, den Beschwerden nachzugehen und Lösungen zu finden, die alle mittragen können. Wir verstehen Beschwerden als Gelegenheit zur Entwicklung und Verbesserung unserer Arbeit im Entdeckerland. Darüber hinaus bieten sie ein Lernfeld und eine Chance, das Recht der Kinder auf Beteiligung umzusetzen. Dies erfordert eine Grundhaltung, die Beschwerden nicht als lästige Störung, sondern als Entwicklungschance zu verstehen. Das Ziel unseres Beschwerdemanagements ist es, Zufriedenheit bei den Kindern und Eltern herzustellen.
Meldepflicht bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung
Gemäß dem §47 Satz 1 Nr. 2 des Achten Sozialgesetzbuches sind wir verpflichtet, den zuständigen Behörden Ereignisse und Entwicklungen anzuzeigen, die das Wohl der Kinder beinträchtigen. Damit möchten wir sicherstellen, dass möglichst frühzeitig Gefährdungssituationen und negativen Entwicklungen entgegengewirkt werden kann.
Organisatorisches
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag, 6:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Schließzeiten
4. + 5. Sommerferienwoche
Brückentag nach Himmelfahrt plus beweglicher Klausurtag
zwischen Weihnachten und Neujahr
Elternbeitrag
Der monatliche Elternbeitrag des Christlichen Kindergartens Entdeckerland richtet sich nach den Vorgaben der Gemeinde Leubsdorf. Für die Betreuung der in der Waldgruppe ist eine Anmeldung des Kindes für 9h pro Tag erforderlich.
Teiloffene und altersgemischte Gruppen
Die Kinder werden in drei altersgemischten Gruppen („Edelsteine“ und „Königskinder“ und „Waldentdecker“ von (2-) 3 Jahren bis zum Schuleintritt) betreut. Dies ist für das soziale Lernen unserer Kinder sehr wichtig, da sie durch das gegenseitige Helfen soziales Verhalten einüben. Sie erleben Gleichberechtigung in den Gruppen und können die Kinder anderen Alters beobachten, nachahmen und bei ihnen mitspielen. Die Kinder erleben sich im Laufe ihrer Kindergartenzeit in verschiedenen Rollen und sammeln dadurch viele Erfahrungen. Dieses Gefüge ist weiterhin dem einer Familie am ähnlichsten. Ein weiterer Vorteil ist die lange Beständigkeit der Beziehung des Gruppengefüges.
Aufgrund der gesellschaftlich und politisch bedingten erhöhten Nachfrage von Krippenplätzen ist es uns ein Anliegen, die kleinsten Kinder, die bereits einer Betreuung bedürfen, in einer separaten Krippengruppe zu betreuen, um den Bedürfnissen eines Kleinstkindes in größtmöglicher Weise gerecht zu werden und ihnen noch etwas „Nestschutz“ zu gewähren (überschaubare Raumgröße, erhöhtes Schlafbedürfnis, frühere Mahlzeiten usw.).
Durch die teiloffene Arbeit können die Kinder selbst in der Spielzeit vormittags wählen, an welchen Projekten sie teilnehmen. Diese gruppenübergreifende Arbeit ermöglicht es ihnen, eigenen Interessen nachzugehen. So sind auch die „Sternchen“ in unmittelbarem Kontakt zu den größeren Kindern.
Der Tagesablauf
Ab 6:30 Uhr Ankommen beim Frühdienst
7.30 Uhr gemeinsames Frühstück
Ab 8:00 Uhr Gruppenöffnung aller Gruppen und Spielzeit
9:00 Uhr Morgenkreis und Obstfrühstück
Ca 9:30 Uhr individuelle Zeit zum Freispiel, zum Entdecken und Erforschen, Zeit für mögliche Projekte
11.30 Uhr Mittagessen in den Gruppen
12.30 – 14:00 Uhr Mittagsruhe
14:30 Uhr gruppenübergreifendes Vesper
Bis 16.30 Uhr gemeinsame Spielzeit
Die „Sternchen“ essen schon 11 Uhr mittags und gehen danach zum Mittagsschlaf über.
Der Tagesablauf der „Waldentdecker“ ist in einigen Punkten etwas abgewandelt. Die Kinder dieser Gruppe frühstücken mit im Entdeckerland. 8:30 Uhr machen sie sich gemeinsam auf den Weg zum Waldwagen. Dort findet dann der Morgenkreis und die Obstpause statt, bevor die Freispielzeit beginnt. 11:00 Uhr starten schon die Vorbereitungen für das Mittagessen, welches 11:30 im Wald stattfindet. Die Mittagsruhe verbringen die „Waldentdecker“ in ihrem Waldwagen und kommen anschließend pünktlich zum Vesper in die Einrichtung zurück.
Kleidung
Weil die Kinder in aller Regel draußen sind, ist ihre Kleidung ein wichtiger Ausrüstungsbestandteil, denn nur wer richtig angezogen ist, wird draußen Spaß haben und sich wohlfühlen.
Die Kleidung sollte robust, zweckmäßig und der Jahreszeit angepasst sein.
Es gilt die Devise: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“
Unter anderem werden benötigt:
– Regenhose + Regenjacke
– Schneeanzug, möglichst als Zweiteiler, z.B. ist dadurch der Toilettengang für
die Kinder leichter zu bewerkstelligen
– festes, gutes Schuhwerk – bei entsprechender Witterung wasserfest
– im Sommer helle, dünne, möglichst langärmelige Kleidung und Kopfbedeckung
(Sonnen- und Zeckenschutz)
– im Winter wird nach dem Zwiebelsystem angezogen – viele dünne Schichten
übereinander, das schützt vor Kälte und ist zudem ideal bei
Temperaturschwankungen, damit die Kinder bei Bedarf Kleidung aus- oder
wieder anziehen können, dadurch wird ein Frieren, aber auch ein Schwitzen
verhindert
– immer ausreichend geeignete Wechselkleidung
Verpflegung in der Einrichtung
Wir bieten im Entdeckerland Vollverpflegung, also Frühstück, Obstpause, Mittag und Vesper, an. Dabei gestalten wir die Mahlzeiten gleitend, d.h. die Kinder, die fertig gegessen haben, dürfen selbstständig abräumen und sich waschen gehen. Somit wird Unruhe und ungeduldiges Warten am Tisch vermieden und die Eigenverantwortung der Kinder gefördert sowie Rücksicht auf das individuelle Entwicklungstempo genommen.
Wir achten sehr auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung in unserer Einrichtung. Dazu arbeiten wir mit dem Hersteller Apetito zusammen und gestalten den Speiseplan selbst. Nähere Infos dazu finden sich auf unserer Homepage.
Unser Frühstück bereiten wir täglich im Frühdienst mit den Kindern selbst zu. Die Kinder lernen viele verschiedene Lebensmittel (z.B. Obst-/Gemüsesorten) und ihre Verarbeitung kennen, sie können mitbestimmen und auswählen, was sie gerne essen möchten. Sie sind aktiv beteiligt und probieren sich bei der Zubereitung aus. Auch im Gespräch achten wir auf die Vermittlung von gesunder Ernährung.
Die Eingewöhnung
Vor dem eigentlichen Beginn der Eingewöhnung empfehlen wir den Eltern eine 10tägige kostenfreie „Schnupperzeit“ in unserem Kindergarten. In dieser Zeit können sich die Eltern bewusst Zeit nehmen, um in Ruhe mit ihrem Kind die ersten Kindergartentage zu beginnen. Sie sind dabei selbst aufsichtspflichtig und können gemeinsam mit ihrem Kind unsere Arbeit, die Mitarbeiter, das Spielzeug, das Haus und den Tagesablauf kennenlernen. Anfangs empfiehlt sich dabei ein Aufenthalt von maximal 1-2 Stunden am Tag im Kindergarten. Danach
beginnt die begleitende Eingewöhnung ab Beginn des Betreuungsvertrages. Diese, für das Kind und die Eltern wichtige Zeit, wird individuell gestaltet. Das Kind bestimmt das Tempo der Eingewöhnung, jedes Kind braucht einen anderen Rahmen, um diesen ersten Schritt aus der Familie angstfrei und sicher zu erleben. Die Eingewöhnung ist ein wichtiger Grundstein für die weitere Kindergartenzeit und dient dem Beziehungsaufbau zu einer neuen Bezugsperson. Das Fundament für eine gelingende Eingewöhnung ist für uns hierbei der Leitgedanke, dass Beziehung vor Erziehung kommt (siehe Elternbrief „Herzlich Willkommen im Kindergarten“).
Elternarbeit
Unser christlicher Kindergarten versteht sich als Ort der Begegnung und arbeitet familienergänzend. Die Elternarbeit erachten wir daher als sehr wichtig. Ohne sie ist eine gute pädagogische Betreuung der Kinder im Kindergarten fast nicht möglich. Gegenseitige Informationsvermittlung, Erfahrungsaustausch und Unterstützung sind unabdingbar.
Wir sehen die Eltern als unsere Bündnispartner, die uns helfen unsere pädagogischen Ziele zu verwirklichen. Eine Vertrauensbasis zwischen der Kindertagesstätte/den Pädagogen und den Eltern ist deshalb wichtige Voraussetzung für die umfassende Förderung der Kinder. Daher pflegen wir einen liebevollen und ehrlichen Umgang mit den Eltern.
Wir möchten uns stets Zeit für vertrauensvolle Gespräche mit den Eltern nehmen. Des Weiteren gibt es jährliche individuelle Entwicklungsgespräche mit Informationen zu Entwicklungsstand, Stärken und Reserven des jeweiligen Kindes, welche auf den Richtlinien nach der ICF-CY Klassifizierung begründet sind. Zur Elternarbeit gehören ebenso regelmäßige Elternabende, wie auch Arbeitseinsätze, gemeinsame Unternehmungen und Aktionen, Themen-/Infoabende und die Mitarbeit im Elternbeirat. Eltern können so aktiv oder passiv am Kita-Geschehen teilnehmen.
Zusammenarbeit im Team
Um eine qualitativ hochwertige Arbeit zu erreichen, ist es wichtig, dass alle pädagogischen Fachkräfte in einem Team zusammenarbeiten. Die Grundlage dafür bildet unser christlicher Glauben, der uns als Gemeinschaft verbindet. Durch einen offenen und ehrlichen Umgang im Team, regelmäßige Dienstberatungen und einen stetigen Austausch untereinander ermöglichen wir die bestmögliche Betreuung der Kinder.
Ein transparenter Informationsfluss ist in unserem Team von großer Wichtigkeit, da somit gleichzeitig die pädagogische Arbeit reflektiert und analysiert wird.
Wir finden es wichtig, dass jede pädagogische Fachkraft ihre Gaben und Ideen einbringt, um ein zu einem bunten, vielfältigen Team zu werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen
Unsere Einrichtung ist durch einen offenen Charakter und Transparenz gekennzeichnet. Gern geben wir Eltern, pädagogischen Fachkräften und Leitungsteams anderer Einrichtungen die Möglichkeit zur Hospitation in unserem Kindergarten. Dies kann unter anderem im Rahmen eines professionellen Fachaustausches in der Einrichtung geschehen.
Wir legen viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Kitas und der Grundschule in unserem Gemeindeverband. Des Weiteren ist uns eine aufrichtige Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie Gemeinde, Kirchgemeinde, Jugendamt, Gesundheitsamt sowie weiteren Behörden und Einrichtungen wichtig. Auch streben wir stets Kooperationen mit Betrieben und Firmen vor Ort an.
Qualitätssicherung
Um eine sehr gute Qualität der Arbeit in unserer Einrichtung zu erreichen, ist die Sicht auf eine ständig zu verbessernde Arbeitsweise unabdingbar. Das Reflektieren und Analysieren der eigenen Arbeit, eine gute Zusammenarbeit des pädagogischen Personals sowie die Aufmerksamkeit jedes einzelnen Mitarbeiters soll einer stetigen Qualität unserer Arbeit zu Gute kommen.
Wir haben an dem QMelementar Ausbildungs- und Beratungsprojekt zum Aufbau eines Qualitätsmangementsystems in Kindertagesstätten nach Norm DIN EN ISO 9001 teilgenommen. QMelementar ist ein wertorientiertes, umfassendes Qualitätsmanagementsystem, das speziell für Kindertageseinrichtungen entwickelt wurde. In unserer Einrichtung arbeitet ausschließlich qualifiziertes Personal, welches regelmäßig an Weiterbildungen teilnimmt. Gemäß § 12 des SächsKitaG arbeiten in der Einrichtung eine ausreichende Anzahl pädagogischer Fachkräfte, um dem Personalschlüssel zu entsprechen.
Die Beobachtungen jedes einzelnen Mitarbeiters in Hinsicht auf die aktuelle Situation, die Gruppenzusammenstellung, die Raumgestaltung, den Tagesablauf, den Dienstplan, die Wochenplanung, die Arbeitsweise und das gesamte Geschehen in der Einrichtung werden in Dienstberatungen regelmäßig diskutiert und bringen somit neue Akzente, Ideen und Verbesserungen für die Qualität unserer Arbeit.
Unsere Konzeption ist für jedermann zugänglich, nie endgültig und abgeschlossen. Sie besitzt einen offenen Charakter und unterliegt einem ständigen Reflexions- und Veränderungsprozess.
Stand 2019